Der Name Dodge City klingt geläufig. In dutzenden Western-Filmen hat diese Stadt eine tragende Rolle gespielt und erweckt sofort ein komplexes Bild an Typen und Handlungsmöglichkeiten. In dem vorliegenden Buch spielt dieser Name jedoch mit der Erwartungshaltung des Lesers – vor der Kulisse einer Westernstadt mit scheinbar dem Klischee entsprechenden Figuren wie Sheriff, Doc Hollidé, Sargmacher, Barbier, der Besitzerin des Saloons und einiger mehr finde ein literaturtheoretisches Geplänkel mit den Lesern statt, während dessen komische Geschichten zum Schmunzeln, Lachen und Staunen einladen. Auch im „europäischen Mittelwesten“ der 20 Kurzgeschichten, die durch überleitende Text zusammengehalten werden, müssen die Helden ihr Dasein zwischen Pflicht und Vergnügen, Liebe und Hasse sowie Leben und Tod bestreiten. Ironisch werden Erfahrungen aus dem Alltag, der in Deutschland lebenden Autorin verarbeitet und die Frage beantwortet, wie solche Geschichten im Schreibprozess entstehen.

Doch am wichtigsten dabei ist, dass das Buch vor allem eins zeigt: Sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen macht Dodge City jede Menge Spaß.