Wenig Interesse auf diesjährige Ausschreibung/ Sechs Preisträger geehrt |
---|
Die Messen für den 4. Literaturwettbewerb in Folge der Frankfurter Stadtbibliothek sind gesungen, jetzt soll „eine Denkpause“ eingelegt werden. Das jedenfalls kündigte Bibliotheksmitarbeiterin Uta Blechschmidt am Mittwochabend währen der Auszeichnungsveranstaltung für die Preisträger des 97er Wettbewerbs an. Nach dem „enormen“ Echo auf die erste Wettbewerbsausschreibung sei während der letzten beiden Jahre das Interesse doch „merklich zurückgegangen“. In diesem Jahr hatten nur 31 Frankfurter Arbeiten eingereicht. Es werde deshalb überlegt, ob man nicht eine neue Form finden sollte, durch die kreatives Publikumsinteresse an Literatur und anderen künstlerischen Medien geweckt werde, denen die Stadt- und Regionalbibliothek eine Heimstadt bietet. Mehr dazu wollte sich Frau Blechschmidt, die für die Auswertung des diesjährigen Wettbewerbs verantwortlich zeichnete, nicht entlocken lassen. „Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ lautet das Motto des Literaturwettbewerbs 1997. Gedichte, kleine, sehr persönliche Erzählungen, humorvoller Kurz-Krimi, Skizzen und Limericks, Fotostudien sowie Reiseberichte in zartem Pastell oder Bleistiftzeichnungen gehörten zu den Einsendungen, über die eine dreiköpfige Jury zu entscheiden hatte. Erste Preise erhielten Telekom-Verkäuferin Ute Apitz für ihr Gedicht „Süchtig“ und Stefan Krüger, Zivildienstleistender im Klinikum, für seine Fotoarbeiten. Ausgezeichnet wurden ebenfalls Corinna Hein, Karl-Hein Schleinitz, Peter Schütt und Wilfried Heinze. Wer sich vor allem an den bildkünstlerischen Arbeiten erfreuen möchte, kann dies in einer kleinen Ausstellung in der Zentralbibliothek tun. Die bisher übliche Publikation aller Wettbewerbsbeiträge in einer Broschüre musste dieses mal allerdings ausfallen – „wegen der städtischen Haushaltssperre“, so der Kommentar aus der Bibliothek. –um |
Märkische Oder Zeitung, Frankfurter Stadtbote, 19.12.1997, S. 12 |