Von Bienen, Blumen und Großstadtdächern (Mayr, Erika: Die Stadtbienen: Eine Großstadt-Imkerin erzählt, Knaur, 2012, ISBN: 3426785145) Seit 1985 stehen die Bienen des Theaterdekorateurs Jean Paucton auf dem Dach seiner Arbeitsstätte der Pariser "Garnier Oper"; auch im Garten des Weißen Hauses in den USA oder der Londoner St. Pauls Kathedrale werden seit Jahren erfolgreich Bienen gehalten. Aber nicht nur in Frankreich, England oder den Staaten, sondern auch in Hamburg oder Berlin fliegt die Honigbiene "Apis Mellifera" nicht mehr zufällig durch die Straßenschluchten. "Urban Beekeeping" lautet der Trend, der längst auch nach Deutschland geschwappt ist und immer mehr Menschen in Großstädten für das alte Handwerk des Imkerns begeistert. Erika Mayr erzählt in ihrem Buch "Die Stadtbienen" wie sie persönlich zu den Bienen fand und mit deren Hilfe in Berlin heimisch wurde. |
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Aufgewachsen auf dem Land kann sich die Autorin zunächst nicht vorstellen, in einer Stadt zu leben. Im Laufe ihrer Jugend mit Ausbildung zur Gärtnerin im Landschaftsbau und einem Gartenbaustudium pendelt sie immer wieder zwischen ländlich einsamen Orten und dem "Berliner Trubel" ohne jedoch ihren Lebensmittelpunkt finden zu können. Das ändert sich, als sie Stephán kennenlernt, mit dem sie anschließend an einem Projekt für Bienenhaltung in Detroit arbeitet. Solchermaßen mit dem Imkervirus infiziert, dauert es nicht lange, bis sie von der Theorie in die Praxis wechseln möchte. Sie liest alles über Bienen, das ihr in die Hände fällt, und tritt schließlich einem Imkerverein in Berlin bei. Dort findet sie alte Hasen vom Fach, die ihr sowohl mit einem reichen Erfahrungsschatz als auch mit sachkundiger Anleitung bei ihren ersten Schritten ins Imkerleben zur Seite stehen. Ihr Pate Bernd vermittelt ihr dabei sein Wissen in der Praxis und schließlich erhält sie von ihm ihr erstes Volk, mit dem sie auf dem Dach eines Kreuzberger Hochhauses zu imkern beginnen kann. "Ich war fasziniert von der Fähigkeit meiner Bienen, sich innerhalb kürzester Zeit auf eine völlig neue Umgebung einstellen zu können. Während Bernd und ich den phantastischen Ausblick vom Dach genossen, schwirrten sie umher, und es kam mir vor, als würden sie sich neugierig umschauen, um sich dann an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, wir hätten viel gemeinsam: Genau wie ich waren die Bienen dem Ort, an dem sie leben, eng verbunden, und doch gelang es ihnen immer wieder aufs Neue, sich einer veränderten Umgebung anzupassen und dort heimisch zu werden." |
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