So mancher erinnert sich vielleicht noch an die erste, sehr erfolgreiche Buchpremiere des buch.macher.autorenverlags in den Räumen im Literatursalon. Damals stellten Ilse Lange und Erika Miller ihr Buch "Kreuz und Quer. Auf Hoch und Platt" vor. Dank der guten Zusammenarbeit zwischem dem Literatursalon Greifswald e.V. und dem buch.macher.autorenverlag konnte man am Freitagabend einen weiteren Autoren diese Verlages in Greifswald begrüßen.
Die Rede ist von Herbert Rust, der im Literatursalon aus seinem Buch "Vom Lindenbaum zur Liebhaberbühne. Erinnerungen" las. Darin läßt er den Leser an seinen Jugenderinnerungen, die er in Form von Berichten und Erzählungen zusammengestellt hat, teilhaben. Sie zeugen von seiner Naturverbundenheit und dem Bedürfnis, Erlebtes und besonders seine Jugend nicht dem Vergessen preiszugeben. "Ich habe mich stets erinnert; habe Rückschau gehalten. Und jetzt im Alter ist es besonders intensiv", schreibt Rust.
Als der Autor an diesem Abend nach der Begrüßung durch Katrin Langer und einer Einführung von Hans-Jürgen Schumacher zu lesen begann, wurde klar: Das sind die Geschichten, die man von seinem Großvater hören möchte. Ob die Geschichte von der Linde vor dem heimatlichen Acker oder die Erzählung von der Rebhuhn-Familie, die der Leser mit Rusts Augen durch das Jahr begleitet - immer spürt man, dass in einem literarisch unverbildeten Stil sehr persönliche Eindrücke mit einem Quentchen Humor sowie hin und wieder einem halb erhobenen Zeigefinger vermittelt werden sollen. Und wie bereits Hans-Jürgen Schumacher in seiner Einführung sagte: "Wer, wenn nicht die ältere Generation dürfte das Recht in Anspruch nehmen, uns gute Ratschläge und beste Wünsche mit auf dem Weg zu geben? Es entsteht vor dem Auge des Lesers keine nostalgisch verklärte Zeit mit dem röhrenden Hirsch auf saftig-grüner Wiese. Vor uns liegt der literarische Zustandsbericht ... Ein Zeitdokument, literarisch aufbereitet."
Deshalb verwunderte es auch nicht, dass sich nach dem Ende der Lesung die Bücherkiste Herbert Rusts schnell leerte. Der Autor verbrachte noch einige Zeit mit dem Signieren seiner Bücher, während Andere bereits am Buffet ihre Eindrücke austauschten. Insgesamt war es wieder ein gelungener Abend im Literatursalon, und man darf gespannt sein, was man als nächstes von Herbert Rust hören wird. Dem Verlag liegen weitere Manuskripte von ihm und anderen Autoren vor.
Die nächste Veranstaltung im Literatursalon in den Räumen der Lomonossowallee 44 findet übrigens am 9. März statt. Dann beginnt um 20 Uhr ein Lichtbildervortrag von Dr. Siegfried Lietz zum Thema "Hawai - Verklärung und Realität".
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