Las Vegas, M o n t a g , 8. N o v e m b e r 2 0 0 4 |
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Wie erschlagen erwachen wir nach nur 4 Stunden Schlaf gegen sechs Uhr. Wir verspüren keinen Hunger, obwohl wir seit mehr als 12 Stunden kein richtiges Essen mehr hatten. Während ich im Bad bin, werfen meine Begleiter sich gegenseitig vor, dass sie die ganze Nacht geschnarcht hätten. Ich kann das nicht bestätigen; muss im Koma gelegen haben. Die Stadt ist unser! 12 Stunden lang treiben wir von Hotel zu Hotel den Las Vegas Boulevard hinauf. Das Luxor ist nach Norden hin durch einen Walkway mit dem Excalibur verbunden. Thematisch hat sich das Hotel der Ritterzeit von King Arthur verschrieben. Da den Amerikanern jedoch nichts heilig ist außer George Bush, vermengt man hier die Artussage mit Robin Hood und dem Sherwood Forest, ohne dass es zwischen den zahlreichen Souvenirläden, Fast Food Restaurants und Spielautomaten auffiele. |
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Da die Hotels so zahlreich sind wie Sand am Meer, kann ich nur meine persönlichen Highlights erwähnen. Das New York bildet einen grandiosen Auszug aus dessen Skyline nach. Vor dem smaragdfarbenen MGM erhebt sich ein goldener Löwengoliat. Sowohl Löwe als auch Farbe, lassen thematisch „The Wizard of Oz“ anklingen. Aus dem Harley Davidson Cafe ragt das überdimensionale Vorderteil einer solchen Maschine. Ein Erinnerungsballon an die Gebrüder Montgolfier und ein nachgebauter Eifelturm, den wir für 9 Dollar hinauffahren, um uns von oben einen Überblick zu verschaffen, kennzeichnen das Paris.
Nobel wirkt das Bellagio mit dem großen Teich davor, den eine Unterwassersprinkleranlage durchzieht. Am nächsten Abend werden wir zwei Stunden vor dem Hotel stehen und uns im Abstand von zehn Minuten die verschiedenen Fontänenshows zu Musik ansehen. Das Aladin entführt in den bunten Orient. Weiter südlich verbreiten das Venetian und das Cesar's Palace italienisches Flair. Immer wirkt alles zu typisch, zu stilisiert und zu bunt. |
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Es stößt ab und fasziniert zugleich. Im Inneren der Hotelanlagen täuscht Schummerlicht unter künstlichem Himmel eine ständige Frühabendstimmung vor.Die Leute laufen langsamer, verweilen öfter und geben somit mehr Geld aus. Im Grunde müsste man seine Hotelanlage nie verlassen. Essen, Schlafen, Shopping und Spielen – jedes Hotel ist eine eigenständige Lebenswelt. Bei Tage fällt die Künstlichkeit all dessen auf, was man hier aus aller Herren Länder zusammengetragen hat. Des Nachts entsteht so eine perfekte Glitzerwelt, welche die Menschen unweigerlich in ihren Bann zieht. |
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